Pestizide in Lebensmitteln – ist Bio Obst und Gemüse die Lösung?

Was sind Pestizide?

Wer zu konventionell angebauten Lebensmitteln greift, konsumiert deutlich mehr Pestizide als mit kontrolliertem Bio Obst und Gemüse. Es stellen sich also viele Fragen: Was sind Pestizide und wo werden sie eingesetzt? Wie gefährlich sind Pestizide für uns Menschen? Sind Bio-Lebensmittel wirklich besser? Sind sie tatsächlich weniger mit Pestiziden belastet? Lohnt es sich dafür, tiefer in die Tasche zu greifen? Diese Fragen gilt es zu klären und den Unterschied zwischen konventioneller Nahrung und Bio-Lebensmitteln aufzuzeigen.

Was sind Pestizide und warum werden sie eingesetzt?

Als Pestizide werden viele unterschiedliche chemisch-synthetische Stoffe bezeichnet, die giftig auf unerwünschte Tiere und Pflanzen wirken. Der Begriff stammt vom englischen Wort „pests“ (Schädlinge) und soll eben jene töten. Je nachdem ob sie gegen Unkraut, Insekten oder Pilze eingesetzt werden, spricht man auch von Herbiziden, Insektiziden oder Fungiziden. Diese chemischen Mittel werden in erster Linie unter dem Vorwand verwendet, höhere Ernteerträge zu erzielen.

Wo werden Pestizide eingesetzt?

In der konventionellen Landwirtschaft werden chemisch-synthetische Pestizide genutzt. Diese werden von den Vertretern aber häufig eher als Pflanzenschutzmittel bezeichnet. Egal wie man die Chemiebeule nun nennen mag: Es ist nicht weiter verwunderlich, dass demnach in rund 80% des konventionell angebauten Obst und Gemüses auch Pestizide nachweisbar sind. Bei biologischem Anbau hingegen wird auf Pestizide verzichtet. Genauer gesagt sind jegliche chemisch-synthetischen Präparate streng verboten.

Sind Pestizide gefährlich?

Dass Pestizide schädlich bzw. giftig sind, ist nicht weiter überraschend, denn genau das ist schließlich ihre Aufgabe. Dennoch glauben immer noch manche Menschen, dass Pestizide zwar Insekten töten, ihnen selbst jedoch keinerlei Schaden zufügen können. Denn wenn diese Mittel tatsächlich so gefährlich wären, dürften sie ja nicht verwendet werden, oder etwa doch? Diese Annahme liegt jedoch fern von der Wahrheit. Pestizide sind Chemiebeulen, die für Schädlinge aber ebenso für Natur und Mensch giftig sind.

Wie wirken Pestizide im Körper?

Wie giftig Pestizide für den Menschen sind, unterscheidet sich stark je nach Wirkstoff. Es erscheinen jedoch immer mehr Publikationen zu den möglichen Gesundheitsrisiken, die offenbaren, welche Wirkungsweise Pestizide auf den menschlichen Organismus haben. Besonders gefährlich für Verbraucher sind die langsamen und häufig zeitversetzten Wirkungen von Pestiziden. Längst weiß man, dass Pestizide krebserregend sind, die Spermienqualität verschlechtern, das Erbgut angreifen, Allergien auslösen, die Zellteilung stören und das Immunsystem beeinträchtigen. Allein bei diesem Gedanken wird einem schon ganz schwindelig und ungut zumute. Dabei wissen wir noch nicht einmal wie sich die Wechselwirkungen der Gifte untereinander und deren Abbauprodukte auswirken. Was also können wir tun?

Ist Bio Obst und Gemüse die Lösung?

Inzwischen ist klar, dass Pestizide nicht nur über die Nahrung in den meschlichen Körper gelangen, sondern auch über Haut und Atemwege. Längst sind die chemischen Mittel bis ins Grundwasser gesickert und es ist kaum möglich, ihnen gänzlich zu entkommen. Es gibt jedoch Wege, die persönliche Pestizidbelastung gering zu halten. Dazu gehört der Verzehr von Bio-Produkten, die durch verschiedene Bio Siegel gekennzeichnet sind. Biokost kann die tägliche Gift-Belastung durch Pestizidrückstände massiv verringern, da im biologischen Anbau keine chemisch-synthetischen Substanzen zulässig sind. Insbesondere bei Bio-Obst lässt sich der Vergleich zu konventionellem Obst belegen. So ergaben Studien, dass Kiwis aus konventionellem Anbau eine 3000-fach höhere Pestizidbelastung aufweisen als Kiwis aus Bio-Anbau. Wenn das mal nicht aussagekräftig ist?

Fazit

Dass Pestizide nicht nur Unkraut und Käfer töten, sondern auch erheblichen Einfluss auf Menschen haben, sollte inzwischen allen klar sein. Leider sind Pestizide inzwischen allgegenwärtig. Doch gerade aus diesem Grund lohnt es sich zu Bio-Produkten zu greifen, die praktisch nie und höchstens unbeabsichtigt Pestizide enthalten, um so die direkte Belastung durch die Nahrungszunahme möglichst gering zu halten. Wer sich also gesund ernähren möchte, sollte – wenn möglichst – auf Obst und Gemüse aus biologischem Anbau setzen, auch wenn das bedeutet, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Schließlich handelt es sich hier um unsere Gesundheit und an dieser sollte man bekanntlich nicht sparen.