Otto Buchinger – Arzt und Pionier des Heilfastens

Als Sohn eines Beamten folgte der junge Otto Buchinger I. zunächst dem Wunsch seines Vaters, ein Jura-Studium aufzunehmen. Seine Leidenschaft für die Medizin führte ihn aber bereits nach kurzer Zeit zu seiner wahren Berufung. So wechselte er das Studienfach und promovierte an der Universität in Gießen. Anschließend arbeitete er als Militärarzt bei der Kaiserlichen Marine. 

Doch wie das im Leben so ist, kam für Buchinger plötzlich alles anders – eine schwere Mandelentzündung und die gesundheitlichen Folgen davon kosteten ihm seinen Job. Er litt unter schwerem Rheuma in den Gelenken, das sich durch die damals bekannten Behandlungen nicht therapieren lies. 

Nach zwei Jahren entschied sich Buchinger, die bewährten Methoden aufzugeben und abseits der Schulmedizin nach Antworten zu suchen. So landetet er bei einem befreundeten Arzt und vollzog unter dessen Aufsicht eine 3-wöchige Fastenkur. Und siehe da: Der Verzicht auf feste Nahrung und die bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper führten zur Linderung seiner Beschwerden – und damit zur Geburtsstunde des Buchinger Fastens.

Vom eigenen Erfolg getrieben studierte Otto Buchinger I. alles Wissenswerte zum Thema Heilfasten und eröffnete im Jahr 1920 eine eigene Klinik, um seine Erkenntnisse an andere weiterzugeben. Durch die Verknüpfung zwischen seelischer und körperlicher Gesundheit kreierte er einen ganzheitlichen Ansatz, der heute noch praktiziert wird – unter anderem in vierter Generation in der Buchinger Klinik.

Was zeichnet das Buchinger Fasten aus?

Das Fasten nach Buchinger umfasst weit mehr als den bloßen Verzicht auf feste Nahrung. Denn es legt den Fokus nicht nur auf den Körper, sondern auch auf Geist und Seele, die bei der Fastenkur zur Ruhe kommen sollen. Buchinger bezeichnete das Heilfasten daher auch als „Diät der Seele“. Ziel des Buchinger Fastens ist es, die körpereigenen Selbstreinigungsprozesse auszulösen und somit die Heilungskräfte zu aktivieren. 

Durch diese Methode therapierte bereits Otto Buchinger I. zahlreiche gesundheitliche Beschwerden wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gicht. Auch heute noch zählt Heilfasten zu einem beliebten Tool, um innezuhalten und Körper, Geist sowie Seele zu reinigen.

Wie geht Buchinger Fasten?

Im Gegensatz zum totalen Fasten werden beim Buchinger Fasten täglich etwa 200 bis 300 Kalorien durch Gemüsebrühe, frisch gepresste Säfte und Tees aufgenommen. Auf feste Nahrung wird gänzlich verzichtet. Man bezeichnet die Kur daher auch als niederkalorische Trinkdiät. Die Fasten-Dauer liegt traditioneller Weise zwischen zwei und vier Wochen. Grundsätzlich wird das Buchinger Fasten in drei Phasen eingeteilt, die auch Teil unserer Body & Mind Fastenkur sind:

1. Vorbereitung

In den Entlastungstagen wird der Körper auf das Heilfasten vorbereitet. Durch leichte Kost wird die Kalorienzufuhr reduziert, wodurch sich der Stoffwechsel allmählich umstellt. Bei I·DO setzen wir dafür einen Tag lang auf vier aufeinander abgestimmte Säfte in Rohkostqualität. Abschließend wird der Magen komplett geleert, was nach Buchingers Methode traditionell mit Glaubersalz in die Wege geleitet wird. 

2. Fastenphase

Ab jetzt werden täglich nur noch Wasser, Tee, Bio-Gemüsebrühe und frische Säfte getrunken. Der Verdauungstrakt kommt zur Ruhe, der Körper ändert seinen Stoffwechsel und beginnt mit der Ketose, bei der die Fettreserven zur Energiegewinnung genutzt werden. Um den Darm dabei zu entlasten, werden bei längeren Fastenkuren regelmäßig Darmentleerungen durchgeführt.

Otto Buchinger war es ein Anliegen, während der Fastenphase auch der Psyche Aufmerksamkeit zu schenken. Bewegung an der frischen Luft, Selfcare-Einheiten und achtsame Workouts wie Yoga sind beim Buchinger Fasten ausdrücklich erwünscht. Die sportliche Aktivität hilft zum einen dabei, den Kopf frei zu bekommen, zum anderen verhindert sie, dass der Körper zu viel Eiweiß aus den Muskeln anzapft. 

Um den seelischen Aspekt der Kur zu unterstützen, ist unser Body & Mind Fastenpaket mit wohltuenden Extras ausgestattet, etwa einem basischen Badesalz, einer Trockenbürste und einem Redondo Ball.

Tipp: In den ersten Tagen der Heilfastenkur kann es zu leichten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Schwindel kommen. Diese klingen in der Regel schnell wieder ab – und es kommt zu einem Fasten-High!

3. Fastenbrechen

Otto Buchinger I. zelebrierte den Abschluss des Fastens – das sogenannte Fastenbrechen – in seiner Klinik durch die Übergabe eines Apfels. In den folgenden Aufbautagen wird der Körper wieder allmählich an feste Nahrung gewöhnt. Ihm sollten nach und nach wieder mehr Kalorien zugeführt werden: Am ersten Tag ca. 800 kcal, am zweiten etwa 1.000 kcal, dann 1.200 kcal und am vierten Tag rund 1.600 kcal. Der Körper beginnt, die Energie allmählich wieder aus den zur Verfügung gestellten Kohlenhydraten zu gewinnen und beendet die Ketose.

Übrigens: Für das Fastenbrechen ist leicht verdauliche Rohkost die optimale Wahl, weshalb wir für unsere Body & Mind Fastenkur erneut auf den Energiekick aus frischen Säften setzen.

Was bringt die Heilfastenkur nach Buchinger?

Buchinger selbst war davon überzeugt, dass sich durch seine Fasten-Methode zahlreiche gesundheitliche Beschwerden lindern lassen. Sowohl körperliche Leiden wie Übergewicht, Bluthochdruck und Migräne als auch psychische Erkrankungen werden bis heute nach seinem Vorbild therapiert. 

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt es für bestimmte Beschwerden wissenschaftlich belegte Effekte des Heilfastens, beispielsweise für das Metabolische Syndrom, chronische Entzündungen oder psychosomatische Krankheiten. Insgesamt ist die Datenlage zur Wirksamkeit jedoch recht überschaubar, weshalb ein Erfolg des Fastens nicht garantiert werden kann und stets vom Einzelfall abhängt. 

Als Einstieg in eine bewusste Lebensführung ist das Buchinger Fasten für gesunde Menschen allemal ratsam. Denn durch den bewussten Verzicht sowie den achtsamen Umgang mit Körper und Geist, werden die Eigenwahrnehmung und das Bewusstsein über das eigene (Ess-)Verhalten geschult. So fungiert die Heilfastenkur als energiebringender Neustart.

Für wen eignet sich das Buchinger Fasten?

Das traditionelle Heilfasten nach Buchinger wird sowohl zur Gesundheitsprävention als auch zur Therapie bestimmter Krankheiten genutzt. Für gewöhnlich wird die Fastenkur von einem Arzt begleitet oder in einer Fastenklinik durchgeführt. So kann gewährleistet werden, dass die Methode den Bedürfnissen des Patienten entspricht und richtig durchgeführt wird. Wer also gesundheitliche Beschwerden mit einer Heilfastenkur bekämpfen will, sollte dies unbedingt mit einem Experten abklären.

Um Körper, Geist und Seele in Balance zu bringen, können gesunde Menschen eine Fastenkur auch in Eigenregie angehen. Doch auch hier sollte nicht einfach von heute auf morgen auf feste Nahrung verzichtet werden. Mithilfe von speziellen Fastenpaketen wie unserer Body & Mind Kur wird der Einstieg und das Durchhalten des Fastens deutlich erleichtert.