Rohkost - So gesund ist sie wirklich

Rohkost Säfte

Rohkostqualität


Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag - das ist längst nichts Neues mehr. Doch da stellt sich noch die Frage, ob wir Rote Beete, Sellerie & Co. am besten als Rohkost zu uns nehmen sollten, um eine möglichst hohe Versorgung an Vitaminen und Nährstoffen zu gewährleisten, oder ob es ratsam ist, die Nahrung zu kochen. Wir stellen uns also die Frage wie gesund Rohkost nun wirklich ist. Beim Thema Rohkost gehen die Meinungen auseinander. Wie gesund ist Rohkost also wirklich? Wir klären auf und beleuchten die Vor- und Nachteile von Rohkost.

Was versteht man unter Rohkost und Rohkostqualität?


Unter Rohkost versteht man im weitesten Sinne jegliche unerhitzte Nahrung, sowohl pflanzlicher als auch tierischer Herkunft. Meist jedoch bezieht sich der Begriff Rohkost auf eine vegetarische bis vegane Ernährungsweise. Rohkost ist also Nahrung, die vor dem Verzehr nicht erhitzt wurde, sprich kein Backen, Braten, Kochen oder Pasteurisieren.

Das alles klingt vielleicht erstmal nach einem sehr eingeschränkten Speiseplan. Doch in Wirklichkeit ist Rohkost bereits Teil vieler gesunder Mahlzeiten in unserem Alltag. Dazu zählt zum Beispiel Beilagensalat, Nüsse, Obstsalat, Trockenobst und Saft in Rohkostqualität.

Der Mensch – das einzige Lebewesen, das Nahrung erhitzt


Man bedenke, dass der Mensch das einzige Lebewesen ist, das Lebensmittel vor dem Verzehr erhitzt. Wagen wir also ein kleines Gedankenexperiment und stellen uns vor, unserem Vorfahren, dem homo habilis, wäre es nicht gelungen das Feuer zu zähmen und Nahrung weiterzuverarbeiten. So wären wir entweder immer noch auf Rohkostnahrung angewiesen, oder aber der Mensch wie wir ihn heute kennen würde gar nicht erst auf diesem Planeten wandeln. Zum Glück ist das natürlich nicht der Fall. Dennoch werfen wir im Folgenden einen Blick auf die Vorteile, die eine Mahlzeit ohne Erhitzung mit sich bringt.

Die Vorteile von Rohkost


Bei jedem Erhitzen von Nahrung, sei es kochen, backen, braten oder dünsten gehen Nährstoffe verloren: Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass genau diese Nährstoffe noch vollständig erhalten sind, wenn keine Hitze zugeführt wird, sprich wenn wir Lebensmittel in Rohkostqualität konsumieren. Insbesondere die sekundären Pflanzenstoffe sind enorm wichtig für unsere Gesundheit, da sie Antioxidantien enthalten, die vor freien Radikalen im Körper schützen. Diese sogenannten freien Radikale sind hochreaktive, aggressive Moleküle die zum einen vom Körper selbst während verschiedener Stoffwechselvorgänge gebildet werden, aber auch durch Außeneinflüsse wie Zigarettenrauch, UV-Strahlung und Umweltgifte entstehen können. Was da hilft ist reichlich Obst und Gemüse zum Zellschutz – idealerweise mit möglichst hohem Anteil an sekundären Pflanzenstoffen. Darüber hinaus kann Rohkost gegen Darmträgheit wirken, indem die Eigenregulierung des Körpers wieder in Gang gesetzt wird. Rohkost gilt also nicht nur als besonders gesund und nährreich aufgrund von unzerstörten Vitaminen und Spurenelementen, sondern Rohkost schmeckt auch noch gut und führt zu weniger Kalorien bei gleichem Sättigungsgefühl.

Ist gekochte Nahrung also schlecht für unseren Körper?


Es ist nicht alles schwarz oder weiß. Demnach ist auch die Frage, ob gekochte Nahrung nun schlecht sei nicht mit einem klaren ja oder nein zu beantworten. Zunächst einmal gilt es ganz klar zu differenzieren, von welchen Obst- und Gemüsesorten wir sprechen. Obst ist in rohem Zustand genießbar, außer Rhabarber, denn dieser ist in unverarbeiteter Form giftig. Bei den Gemüsesorten ist die Liste da schon etwas länger. Zu den ungekocht unverdaulichen Lebensmitteln gehören vor allem Kartoffeln, Auberginen und Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen. Auch Getreide ist unverarbeitet nur schwer verdaulich für den menschlichen Verdauungstrakt. Rohkost als reine Ernährungsform wird also allein schon aus dem Grund abgelehnt, da viele wichtige Nährstoffe in Lebensmitteln enthalten sind, die ungekocht gar nicht erst genießbar sind. Außerdem sollte manches Gemüse besser gekocht gegessen werden, da es Vitamine und Mineralstoffe enthält, die auf Fette und Eiweiße angewiesen sind, um vom Körper vollständig aufgenommen zu werden.

Was sagt unser Darm eigentlich dazu?


Die Darmflora ist ein Genie. Sie stellt sich auf das ein, was wir essen. Essen wir gar keine Rohkost, dann fehlen unserem Körper bestimmte Darmbakterien entweder ganz oder zum Teil. Das kann zu unschöne Verdauungsprobleme führen. Rohkost ist also ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Eine radikale Umstellung zu mehr Rohkost kann unseren Körper jedoch auch herausfordern. Denn rohes Obst und Gemüse ist reich an Säuren, Fasern und anderen Stoffen, die zu Blähungen und Gärungsprozessen führen können. Das ist auf die Zusammensetzung der Darmbakterien zurückzuführen. Sobald der Körper die Umstellung realisiert und die Darmbakterien, die für die Verdauung von Rohkost zuständig sind, aktiv sind, kommt es zu keinen Gasbildungen mehr. Aus diesem Grund vertragen viele Menschen Rohkost zu Beginn nur bedingt.

Die goldene Mitte


Wie so häufig im Leben: Die richtige Balance ist entscheidend. Von den empfohlenen 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag sollte rund die Hälfte gegart und die andere Hälfte in Rohkostqualität verzehrt werden. Einerseits gibt es bestimmte Lebensmittel, die erst durch Erhitzen genießbar gemacht werden können und zugleich gibt es einige Vitamine und Mineralstoffe, die durch die Weiterverarbeitung besser von unserem Körper aufgenommen werden können. Daher raten Experten weitestgehend davon ab, sich ausschließlich von rohem Obst und Gemüse zu ernähren. Klar ist jedoch auch, dass durch Erhitzung viele Vitamine und Spurenelemente verringert werden. Dies ist teils abhängig von der Garmethode und der Art der Vitamine. Unser Fazit zu der Frage wie gesund Rohkost wirklich ist lautet also: Die Mischung muss stimmen. Eine ausgewogene Ernährung sollte sowohl rohes als auch gekochtes Obst und Gemüse enthalten.