Fructose, Glucose und deren Unterschiede – alles Zucker oder was?

Fructose und Glucose

Fructose, Glucose, Saccharose, …- wir kennen diese Begriffe alle. Doch was hat es mit all diesen Bezeichnungen für Zucker auf sich? Gibt es guten und bösen Zucker? - Mit Hilfe von ein bisschen Chemie (keine Sorge, du brauchst dein verstaubtes Chemiewissen aus der Schule nicht herauskramen) wollen wir dir in diesem Artikel die Unterschiede zwischen Fructose und Glucose näherbringen.



Fructose und Glucose -  Zucker als lebensnotwendige Substanz?


Ganz klar: Unser Körper benötigt Zucker. Wir denken an die Bereitstellung von Energie, an den Zellaufbau und so weiter. Allerdings braucht unser Körper nicht Zucker in Form von Haushaltszucker, sondern den Blutzucker Glucose (Yudkin & Lustig, 2014, S. 43).
Aber wie viel davon brauchen wir? Die Zahlen für Deutschland sprechen für sich: Im Jahr 2022 aßen und tranken die Deutschen im Durchschnitt pro Kopf 34,8 Kilo Zucker. Das entspricht fast der doppelten Menge, welche die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit vielen Jahren als maximal aufgenommene Menge an Zucker empfiehlt Zum Vergleich: Menschen in Naturvölkern nehmen rund 3 bis 5 Kilo Zucker im Jahr zu sich (Wölnerhanssen, 2020). Das Erschreckende dabei: Auf diese externe Zufuhr von Zucker ist unser Körper nicht angewiesen. Zucker aus zusätzlichen Quellen ist ein reines Luxusprodukt, das unser Körper nicht benötigt (Lustig, 2019; Wölnerhanssen, 2020).
Grund genug, sich die Sache einmal etwas genauer anzuschauen.



Basiswissen Zucker


Der allgemeine Begriff Zucker beschreibt in der Umgangssprache viele verschiedene Substanzen. Diese sollten allerdings gesondert benannt und betrachtet werden. Grundsätzlich zählt Zucker zu den Kohlenhydraten. Je nach Anzahl der Zucker-Moleküle wird unterschieden zwischen:

- Einfachzucker (Monosaccharide)
- Zweifachzucker (Disaccharide) und
- Mehrfachzucker (Polysaccharide)

Der bekannte Haushaltszucker (Saccharose) besteht aus Glucose und Fructose – genauer gesagt aus einem Molekül Glucose und einem Molekül Fruktose (Yudkin & Lustig, 2014, S. 43).
Fructose und Glucose zählen beide zu den Einfachzuckern. Sie sind somit jeweils ein Zuckermolekül .

Glucose und Fructose – wofür stehen die Begriffe?


Glucose ist ein weißes, wasserlösliches und süßlich schmeckendes Pulver. Es ist ein wichtiger Energielieferant für den menschlichen Körper. Auch das Gehirn benötigt Glucose als Nährstoff. Bei Menschen und Tieren wird Glucose in Form von Glykogen gespeichert, bei Pflanzen in Form von Stärke Fructose ist ebenfalls ein weißes, leichter in Wasser lösliches und süßer schmeckendes Pulver als Glucose Noch mehr Hintergrundwissen zur Glucose und deren verschiedenen Arten findest du in diesem Video.
Sowohl Fructose als auch Glucose haben die Summenformel C6H12O6. Sie unterscheiden sich allerdings in ihrem chemischen Aufbau und gehören verschiedenen chemischen Gruppen an (Lustig, 2019, S. 258-259). Kein Wunder, dass zwischen Glucose und Fructose so viele Unterschiede bestehen..

Verarbeitung von Glucose und Fructose im Körper


Grundsätzlich kann der menschliche Körper Zucker in Form von Einfachzucker über das Blut aufnehmen. Der Körper ist also bei der Aufnahme von Saccharose (Haushaltszucker) auf die Spaltung des Zuckers in Glucose und Fructose angewiesen. Wenn Zucker nicht in Form von Saccharose, sondern als Glucose oder Fructose aufgenommen wird, können diese direkt verarbeitet werden. Doch was passiert mit der Fructose und Glucose im Körper?
Glucose gelangt im menschlichen Körper über den Darm ins Blut und kann dort direkt von den Zellen in Energie umgewandelt werden. Fructose hingegen wird hauptsächlich in der Leber zu Fett umgebaut und wird nicht direkt zur Energiegewinnung genutzt (Wölnerhanssen, 2020).
Glucose wird im Körper in Form von Glykogen gespeichert. Außerdem sorgt die Aufnahme von Glucose für eine enorme Erhöhung des Blutzuckerspiegels sowie die Ausschüttung von Insulin. Zudem werden Sättigungshormone freigesetzt (Lustig, 2019, S. 156-157) Im Gegensatz dazu beeinflusst Fructose den Blutzuckerspiegel sowie die Freisetzung von Insulin im Körper nicht. Auch Sättigungshormone werden nicht freigesetzt (Wölnerhanssen, 2020).



Fructose und Glucose in Lebensmitteln


Glucose findet sich ganz natürlich in vielen Nahrungsmitteln.
Fructose bzw. Fruchtzucker kommt, wie der Name schon sagt, vermehrt in Obst sowie in Honig vor. Außerdem findet sich Fructose immer mehr in verarbeiteten Lebensmitteln. Grund hierfür ist, dass Fructose eine viel höhere Süßkraft besitzt als Glucose. Fructose ist in der gleichen Menge doppelt so süß wie Glucose. Daher wird weniger Fructose benötigt als Glucose, um eine Speise zu süßen. Da Fructose in der Herstellung sehr viel günstiger ist als Saccharose (Haushaltszucker), wurde Fructose in den letzten Jahrzehnten vermehrt verarbeiteten Lebensmitteln zugesetzt (Yudkin & Lustig, 2014, S. 43). Mehr zu Fructose in verarbeiteten Lebensmitteln und warum die künstlich zugesetzte Süße von Fructose ein Problem darstellen kann, erfährst du in diesem Video.

Nun fragst du dich: Was ist denn dann mit Obst? Da ist doch Fructose enthalten? - Da hast du ganz Recht. Allerdings stecken in Obst und Gemüse neben Fructose und Glucose viele andere Nährstoffe, Ballaststoffe und Vitamine. Somit werden zum einen nicht nur Glucose und Fructose, sondern auch viele andere Nährstoffe aufgenommen. Zum anderen sorgen die enthaltenen Ballaststoffe dafür, dass nicht so viel Zucker auf einmal aufgenommen werden kann und die Zuckeraufnahme im Körper verlangsamt wird. Die Leber kann so mit der Zuckerzufuhr Schritt halten. Daher ist es nicht so leicht, zu viel Zucker aus natürlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse zu sich zu nehmen (Lustig, 2019, S. 171-173).

Und wie sieht das Ganze bei einer Saftkur aus?


Bei einer Saftkur gönnst du dir eine Auszeit und verzichtest bewusst auf feste Nahrung, aus der du normalerweise die für deinen Körper notwendige Energie aufnimmst. Die Säfte sind deine einzige Nahrungsquelle und somit auch deine einzige Zuckerzufuhr. Mit unseren kaltgepressten I·DO Säften nimmst du daher den Zucker und auch die Nährstoffe einiger Portionen Gemüse und Obst pro Tag auf. Die Zuckeraufnahme ist in dieser Zeit aber begrenzt, da die Menge der Säfte pro Tag genau festgelegt ist.

Selbstverständlich wird unseren I·DO Säften keinerlei zusätzlicher Zucker beigesetzt. Durch die Kaltpressung profitiert dein Körper – im Gegensatz zum Verzehr von herkömmlichen pasteurisierten Säften – außerdem von der ganzen Bandbreite an Nähr- und Mineralstoffen aus dem frischen Gemüse und Obst.

Fazit


Eins steht fest: Zucker ist nicht gleich Zucker. Noch einmal zur Erinnerung: Saccharose ist Haushaltszucker und gehört zu den Zweifachzuckern und besteht aus Fructose und Glucose. Fructose und Glucose sind beide Monosaccharide (Einfachzucker).

Weniger Zucker – egal ob Glucose oder Fructose
Wie für alle Nahrungsbestandteile gilt auch hier: Ausgewogenheit ist das A und O! Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichenden Anteilen aller wichtigen Bestandteile deckt den Bedarf an Glucose und Fructose des Körpers. Zucker sollte dabei lediglich durch Lebensmittel aufgenommen werden, in welchen er von Natur aus vorkommt. Achte also bewusst darauf, Zucker in seiner natürlich vorkommenden Form durch Obst, Gemüse, Getreide usw. zu dir zu nehmen. Denn ein übermäßiger Konsum von Zucker kann sich schädlich auf die Organsysteme des Körpers auswirken (Wölnerhanssen, 2020). 

In folgenden Magazinartikeln erfährst du noch mehr zum Thema Zucker, denn Fructose und Glucose sind nicht die einzigen Formen, in welchen Zucker aufgenommen werden kann. Auch über andere Zuckerarten wie Rohrzucker, Alternativen wie Agavensirup sowie Zuckerzusatzstoffe gibt es einiges Wissenswertes zu erfahren.
Quellen

Berneis, K (2012). Die Suche nach dem süssen Plazebo. Zucker ist nicht gleich Zucker! Swiss Medical Forum, 12(1-2):6-7. 

Lustig, R. H. (2019). Die bittere Wahrheit über Zucker – Wie Übergewicht und andere chronische Krankheiten entstehen und wie wir sie besiegen können. 4. Auflage. München: Riva-Verlag.

Wölnerhannsen, K. (2020). Raffinierter Zucker – Wertvolle Energie oder physiologischer Unsinn? Quintessenz Zahnmedizin, 71(5).

Yudkin, John & Lustig, Robert. P. (2014). Pur, weiß, tödlich: Warum der Zucker uns umbringt – und wie wir das verhindern können. Lünen: Systemed Verlag.